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Als „phantastischen Regionalismus“ definiert der Künstler Fritz Gall seinen persönlichen Zugang zum zentralen Thema der Wachau: Der Wein ist Ausgangspunkt und Aussage seiner Schöpfungen, die Materialien der Weinkultur bestimmen seine Werkstoffe.
Immer häufiger begegnen „Weinskulpturen“ an prominenten Plätzen der Wachau. An der Donauuferstraße bei Krems oder nahe dem Stift Göttweig erheben sie sich unübersehbar über die Inseln inmitten der Kreisverkehre. Dezenter und dennoch als attraktiver Blickfang haben sie private Gärten, öffentliche Gebäude, Weinkeller und Ausstellungsräume erobert. Es sind faszinierende Gestalten, die trotz aller Modernität und zeitgemäßer Materialästhetik viel Bodenständiges an sich haben. Wer den Wein kennt und ihn liebt, dem öffnet sich auch der Zugang zu den Kunstwelten Fritz Galls.
Rebstöcke, Reben, Faßreifen und –dauben, Weingartendraht, Weinflaschen, aber dominant auch der glänzende Edelstahl der Weintanks, prägen Galls Weinskulpturen. Diese vertrauten Materialien sind es, die mühelos den Brückenschlag zwischen zeitgenössischer Kunst und traditioneller Heimatverbundenheit bewältigen. Gewachsenes verbindet sich gekonnt, ja geradezu selbstverständlich mit einem geometrischen Formenrepertoire: Obelisken, abstrakte Weinengel und skurrile Weingartenvögel sind für Winzer und Wachauer Symbole der Identifikation.
Kunst als Liebeserklärung an den Wein
Sie haben die Herzen der Bewohner und Besucher gleichermaßen auf ihrer Seite und fühlen sich spontan auch in anderen Weinbauregionen der Welt heimisch. Denn längst haben die Kunstschöpfungen Fritz Galls die Grenzen Österreichs überschritten: Ausstellungen und Auftragswerke führten nach Deutschland, der Schweiz und immer wieder nach Italien;
In den Museen, Galerien und Ateliers der neuen Welt fand vor rund zehn Jahren der Urknall der künstlerischen Inspiration statt. 1996 schuf der gelernte Elektroingenieur daraufhin seine ersten Skulpturen aus Holz und Stahl und näherte sich damit dem Kunstwerk Wein von der Seite seiner charakteristischen Materialien. Nierosta und Weingehölz vereinigten sich zu spitz aufragenden Fruchtbarkeits- und Ewigkeits-Symbolen, alter Weingartendraht formte die Ur-Beere der Weinkultur, und die knotig verrenkten Rebstöcke wurden zu Tierkörpern umgedeutet.
Fritz Galls schöpferische Kraft eroberte längst auch das Ausdrucksmittel Tafelbild. Was sich erdig und farbig auf der Leinwand präsentiert, hat seine Wurzeln unverkennbar in wein-sinniger Gestaltungsfreude: Galls Lößbilder porträtieren bekannte Weinsorten, setzen bestimmte Geschmacksrichtungen in Struktur und Farbigkeit um. Hier wird Kunst zum kulinarischen Genuß.
Jessica Jarosch
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